Hitzewelle in Deutschland: Was sollte man bei der Hitze nicht tun?
- 11.07.2024 - Anzeigensonderveröffentlichung
- vor 7 Tagen
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Hohe Temperaturen in Deutschland machen vielen Leuten zu schaffen

Die Temperaturen in Deutschland klettern derzeit auf Rekordwerte – im ganzen Land herrscht brütende Hitze. Was zunächst nach Sommer, Sonne und Freibad klingt, kann für unseren Körper zur echten Belastung werden. Besonders bei länger anhaltenden Hitzewellen ist Vorsicht geboten: Hohe Temperaturen beeinträchtigen nicht nur das Wohlbefinden, sondern können auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Um gut durch die heißen Tage zu kommen, ist es wichtig, typische Fehler im Umgang mit der Hitze zu vermeiden. In diesem Artikel erfahren Sie, was man bei Hitze besser nicht tun sollte – und wie man sich und andere schützen kann.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Hitzewelle?
Eine Hitzewelle ist ein begrenzter Zeitraum mit ungewöhnlich hohen Temperaturen, der mehrere Tage andauert und deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Sie tritt typischerweise in den Sommermonaten auf und kann sowohl Menschen als auch Umwelt stark belasten.
Merkmale einer Hitzewelle:
Mehrere aufeinanderfolgende heiße Tage: In Deutschland spricht man oft von einer Hitzewelle, wenn die Tageshöchsttemperaturen an mindestens drei Tagen in Folge über 30 °C liegen.
Tropennächte: Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt, verschärfen die Belastung. Fehlende Abkühlung in der Nacht macht die Situation besonders belastend für den Körper.
Ursachen einer Hitzewelle sind meist Hochdruckgebiete oder die Auswirkungen des Klimawandels. Ein stabiles Hochdruckgebiet kann warme Luftmassen über eine Region lenken und für Tage oder Wochen festhalten. Durch den Klimawandel nehmen Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzewellen weltweit zu.
Wann treten Hitzewellen in Deutschland in der Regel auf?
In Deutschland treten Hitzewellen in der Regel zwischen Juni und August auf, also im Hochsommer. Durch den Klimawandel hat sich der Zeitraum einer möglichen Hitzewelle allerdings von Mai bis September ausgedehnt. Südwestdeutschland (z. B. Rhein-Main-Gebiet, Oberrhein, Baden-Württemberg) ist besonders anfällig, weil es dort generell wärmer und trockener ist. Städtische Gebiete wie Berlin, Frankfurt oder Köln sind durch den sogenannten urban heat island effect (städtischer Wärmeinseleffekt) stärker betroffen – Städte kühlen nachts schlechter ab.
Was sollte man bei Hitze nicht tun?
In Deutschland klettern die Temperaturen derzeit über 30 Grad. Damit die Sommerhitze nicht zur Belastung wird, ist es wichtig, typische Alltags Fehler zu vermeiden. Gerade bei hohen Temperaturen sollte man besonders gut auf sich selbst und andere achten – und einige häufige Verhaltensfehler bewusst vermeiden.
1. Eiskalte Getränke trinken
Oft hört man den Rat, bei sommerlicher Hitze auf kalte Getränke zu verzichten, da sie den Körper zusätzlich belasten würden. Die Erklärung: Der Organismus müsse diese Getränke „aufheizen“ – und das führe zu noch stärkerem Schwitzen. Das stimmt jedoch so nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) stellt klar: Die Erwärmung findet zwar statt, erfolgt aber passiv durch die Körper-Umgebung – ohne zusätzliche Energieaufwendung.
Völlig eiskalte Getränke sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Sie können Magenkrämpfe verursachen, was wiederum das Trinken erschwert – gerade bei Hitze ist das besonders ungünstig. Kühl ist also in Ordnung, eiskalt besser nicht.
2. Klimaanlagen
Zwar sorgen Klimaanlagen für angenehme Temperaturen, doch sie haben einige Nachteile – sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt. Wenn man von 35 °C Außentemperatur in einen Raum mit nur 20 °C kommt, kann das den Kreislauf stark belasten. Die Folge können Schwindel, Erkältungen oder sogar Bindehautentzündungen sein.
Außerdem sollte man die Umweltbelastung einer Klimaanlage nicht unterschätzen. Kleine Klimaanlagen mit rund 880 Watt verbrauchen mehr Strom als 100 Energiesparlampen. Im Auto ist die Klimaanlage nach dem Motor der größte Energieverbraucher. Viele Anlagen nutzen außerdem klimaschädliche Kühlmittel, die zur Erderwärmung beitragen – so das Umweltbundesamt.
3. Alkohol bei Hitze
Ein kaltes Bier oder ein sommerlicher Cocktail klingt verlockend – ist aber bei Hitze problematisch. Hohe Temperaturen verstärken die Wirkung von Alkohol. Wer diesen als Durstlöscher konsumiert, nimmt schnell zu viel zu sich – mit möglichen Folgen wie Schwindel oder Kreislaufbeschwerden. Alkohol entwässert zudem den Körper und entzieht wichtige Mineralstoffe. Durch das Schwitzen bei hohen Temperaturen verliert der Körper allerdings bereits viel Wasser. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erhöht das die Gefahr eines Hitzschlags.
4. Kalt duschen
Eine eiskalte Dusche scheint an heißen Tagen erfrischend – langfristig bewirkt sie aber das Gegenteil. Kaltes Wasser sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße und Poren zusammenziehen. Der Körper versucht dann gegenzusteuern und erhöht seine Temperatur wieder – was zu noch stärkerem Schwitzen führt.
Besser: Lauwarm duschen. Das hilft dem Körper, sich allmählich zu regulieren – und spart durch einen Sparduschkopf auch noch Energie und Wasser.
5. Elektrogeräte in der Sonne liegen lassen
Ob Smartphone, Navi oder Tablet – elektronische Geräte sollten nie längere Zeit direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. In der Sommerhitze können sie überhitzen, was die Technik beschädigt oder – im Extremfall – zur Ausdehnung von Akkus und Auslaufen von Batterien führt.
6. Zu viel Kaffee
Koffein wirkt harntreibend – was bei Hitze ungünstig sein kann, da der Körper ohnehin schon viel Wasser über das Schwitzen verliert. Wer im Sommer große Mengen Kaffee trinkt, riskiert eine schnellere Dehydrierung. Ganz verzichten muss man auf das geliebte Heißgetränk nicht – aber etwas weniger ist in heißen Zeiten durchaus ratsam. Es bietet sich an, bei heißen Temperaturen auf einen klassischen Eiskaffee umzusteigen.
7. Sich nur drinnen aufhalten
Es erscheint verlockend, bei großer Hitze einfach in der kühlen Wohnung zu bleiben. Doch wer sich gar nicht mehr bewegt, riskiert, dass der Kreislauf „einschläft“. Dann reichen selbst kleine Anstrengungen, um den Körper zu überfordern.
Besser: Alltägliche Bewegung in Maßen – zum Beispiel Spaziergänge am frühen Morgen oder späteren Abend – hilft, fit und belastbar zu bleiben, auch bei sommerlichen Temperaturen.
Was hilft gegen extreme Hitze?
So sehr wir uns über Sonne und Sommer freuen – bei anhaltender Hitze ist Vorsicht geboten. Besonders ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten vorsichtig sein. Damit man die heißen Tage gut übersteht und dennoch den Sommer genießen kann, sind hier die wichtigsten Tipps:
1. Ausreichend trinken
Es lässt sich nicht oft genug sagen: Viel trinken ist bei Hitze essentiell. Der Körper verliert durch Schwitzen große Mengen Flüssigkeit – deshalb sollte man täglich mindestens 2 bis 3 Liter Wasser trinken. Lauwarmes oder leicht gekühltes Wasser ist optimal.
2. Die Mittagssonne meiden
Zwischen 11 und 16 Uhr ist die Sonne am intensivsten. Wer sich in dieser Zeit im Freien aufhält, riskiert Sonnenbrand, Kreislaufprobleme oder Hitzschläge.
3. Sonnenschutz
Viele unterschätzen die Wirkung der Sonne – auch in Deutschland. Ein kurzer Aufenthalt reicht oft schon für einen Sonnenbrand.
Deshalb gilt:
Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden – und regelmäßig nachcremen, besonders nach dem Schwitzen oder Baden.
Schützende Kleidung tragen (z. B. lange, leichte Stoffe).
Sonnenbrille nicht vergessen – auch die Augen brauchen Schutz vor UV-Strahlung.
4. Sport anpassen
Bei großer Hitze ist körperliche Aktivität besonders belastend für den Körper. Verschiebn Sie daher Sporteinheiten lieber in die frühen Morgenstunden oder den Abend, wenn es kühler ist. Man sollte auf die Signale des Körpers achten – bei Schwindel, Kopfschmerzen oder Erschöpfung sollte man sofort pausieren.
5. Leichte, atmungsaktive Kleidung tragen
Bei Hitze sind helle, luftige Stoffe ideal. Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Viskose ermöglichen eine gute Luftzirkulation. Dunkle Farben heizen sich stärker auf – lieber zu Weiß, Beige oder Pastell greifen.
6. Wohnung kühl halten
Die Wohnung sollte tagsüber möglichst dunkel und die Fenster geschlossen bleiben, um Hitze draußen zu halten. Lüften Sie früh morgens, solange es noch kühl ist, und dann die Fenster mit Rollos oder Vorhängen abdunkeln. Ventilatoren bringen zwar keine Kühlung, aber Luftbewegung. Wichtig: Nicht dauerhaft und nicht direkt auf den Körper richten – sonst drohen Verspannungen oder Erkältungen.
7. Verdunstungskälte nutzen
Ein einfacher Trick: Feuchte Tücher im Raum aufhängen. Wenn das Wasser verdunstet, kühlt das die Umgebungsluft ab – ideal für das Schlafzimmer.
8. Auf die Ernährung achten
Bei Hitze sinkt der Appetit – das ist normal. Leichte, wasserreiche Speisen wie Salate, Obst (z. B. Melonen, Gurken, Tomaten) oder Joghurt sind jetzt ideal. Vermeiden Sie fettige, scharfe, schwere Gerichte – sie belasten den Kreislauf zusätzlich. Wer nicht auf eine warme Mahlzeit verzichten möchte, sollte sie lieber auf den Abend verschieben.
9. Kaffee und Alkohol reduzieren
Koffein und Alkohol wirken entwässernd – besonders bei Hitze kann das schnell zum Problem werden. Kaffee sollte man in Maßen trinken und stets mit ausreichend Wasser ausgleichen. Alkohol sollte man möglichst meiden – er belastet Kreislauf und Nieren und erhöht die Gefahr von Dehydrierung.
Wie gefährlich ist eine Hitzewelle?
Eine Hitzewelle kann sehr gefährlich sein – insbesondere für bestimmte Risikogruppen, aber auch für gesunde Menschen. Die Gefahren hängen von Dauer, Intensität und Luftfeuchtigkeit der Hitzewelle ab.
Gefahren einer Hitzewelle:
Gesundheitliche Risiken
Kreislaufprobleme: Hitze belastet Herz und Kreislauf stark, was zu Schwindel, Erschöpfung oder sogar Kreislaufkollaps führen kann.
Hitzschlag & Sonnenstich: Lebensbedrohliche Zustände durch Überhitzung, mit Symptomen wie hoher Körpertemperatur, Bewusstlosigkeit, Verwirrtheit.
Austrocknung (Dehydrierung): Durch starkes Schwitzen verliert der Körper viel Wasser und Elektrolyte. Wird das nicht ausgeglichen, drohen Kopfschmerzen, Krämpfe oder sogar Organversagen.
Verschlechterung chronischer Erkrankungen: Besonders gefährlich für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen.
Schlafprobleme & Erschöpfung: Anhaltende Hitze kann den Schlaf massiv beeinträchtigen und die körperliche Erholung verhindern.
Erhöhte Sterblichkeit
Während extremer Hitzewellen steigen die Todesfälle deutlich – besonders bei älteren oder geschwächten Menschen. Beispiel: Während der Hitzewelle 2003 starben in Europa über 70.000 Menschen – viele davon in Deutschland.
Umweltkatastrophen
Waldbrände, ausgetrocknete Böden und Wassermangel können ganze Regionen betreffen. Tiere und Pflanzen leiden ebenfalls unter der Hitze – sowohl in der Natur als auch in Städten.
Belastung für Städte & Infrastruktur
Asphaltflächen heizen sich extrem auf ("Urban Heat Islands").
Stromnetze und Transportsysteme (z. B. Bahnschienen) können überlastet werden.
Kühlbedarf (z. B. durch Klimaanlagen) steigt massiv – mit Folgen für den Energieverbrauch und die Umwelt.
Fazit
Extreme Hitze ist mehr als nur unangenehm – sie stellt eine ernstzunehmende Belastung für unseren Körper und unsere Umwelt dar. Wer sich bei hohen Temperaturen richtig verhält, kann gesundheitliche Risiken deutlich reduzieren. Ob es um die Wahl der richtigen Getränke geht, den Umgang mit Klimaanlagen oder die Bedeutung von Sonnenschutz – schon kleine Änderungen machen einen großen Unterschied. Besonders wichtig: Man muss aufeinander achten, insbesondere auf ältere Menschen, Kinder und Tiere. So kommen wir alle möglichst sicher und gesund durch die heißen Tage.
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