Krätze (Scabies) richtig behandeln: Darauf sollten Sie achten!
Die Krätze äußert sich meist in Form von Ausschlag mit starkem Juckreiz. Lesen Sie jetzt mehr dazu, wie Sie die Hauterkrankung erkennen und schnell wieder loswerden!
Entgegen dem verbreiteten Mythos, dass Krätze aufgrund mangelnder Hygiene auftritt, handelt es sich um eine ausgesprochen ansteckende Hautkrankheit - ausgelöst durch die Skabiesmilbe. Infolge entzündet sich die Haut, begleitet von Ausschlag und starkem Juckreiz. Lesen Sie jetzt mehr zu Ansteckung, Symptome und Skabies Behandlung!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Krätze und wie entsteht sie?
Bei der Krätze, medizinisch Skabies, handelt es sich um eine parasitäre Hautkrankheit. Verursacht wird sie durch die Krätzmilbe.
Die weiblichen Parasiten bohren sich in die Epidermis, und legen in die dortigen Kanäle Kot und ihre Eier. Dies geschieht über meist 4 bis 8 Wochen mehrfach täglich. Diese Ablagerungen verursachen eine allergische Reaktion der Haut, wodurch es zu den Pusteln / Bläschen, Hautausschlag und dem starken Juckreiz kommt, verbunden mit einem Brennen der Haut. Bei genauer Betrachtung (mit dem bloßen Auge meist nicht erkennbar) zeigen sich die länglich-bräunlichen Milbengänge unter der Haut. Ihren Namen hat die Krätze aufgrund des häufigen Kratzens.
Die Krätze ist hochgradig ansteckend und wird sowohl von Mensch zu Mensch, als auch von Tier zu Mensch übertragen. Die Inkubationszeit, also die Zeit die es von Ansteckung bis zum Ausbrechen der Krankheit braucht, liegt bei 2 bis 5 Wochen.
Wie erfolgt die Krätze Ansteckung?
Die Übertragung der Krätzmilbe erfolgt in der Regel über den direkten Hautkontakt von Mensch zu Mensch. Der tierische Zwischenwirt, wie es bei Parasiten oft der Fall ist, fehlt hier. Für die Übertragung ist ein längerer zwischenmenschlicher Kontakt notwendig. Ein einfaches Händeschütteln oder eine flüchtige Umarmung reicht beispielsweise nicht aus, um sich anzustecken. Zu den typischen Übertragungswegen zählen gemeinsames Spielen, längeres Kuscheln oder Geschlechtsverkehr, gemeinsames Schlafen in einem Bett oder auch Hilfe bei der Körperpflege anderer.
Die Körperhygiene spielt bei der Ansteckung kaum eine Rolle, selbst bei intensiver Körperhygiene lässt sich das Ansteckungsrisiko nicht verringern. Die Hygiene hat lediglich eine Auswirkung auf die Stärke der Ausprägung. Bei schlechter Körperhygiene sammeln sich mehr Milben auf der Haut, weshalb die Symptome sich verstärken.
Die Milben überleben ohne Wirt nur etwa 2 Tage. Hier haften sie beispielsweise in der Kleidung oder der Bettwäsche und können durch die gemeinsame Nutzung ebenfalls übertragen werden.
Die Ansteckung an einem Tier ist selten, aber möglich. Vom Hund kann die Krätzmilbe auf den Menschen übertragen werden. Diese sterben jedoch meist innerhalb kurzer Zeit wieder ab und lösen nur kleine Hautreizungen aus, die selbstständig binnen weniger Tage abheilen.
Die Krätze verbreitet sich oft dort, wo viele Menschen sich auf einem Raum aufhalten und dadurch in engem Körperkontakt zueinander stehen. Diese Bedingungen finden sich beispielsweise in Kindergärten, Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern sowie Flüchtlingsheimen. Besonders gefährdet sind Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr.
Die ersten Symptome treten in der Regel 2 bis 6 Wochen nach der Ansteckung aus. Wer zuvor bereits an der Krätze erkrankt war, zeigt meist schon nach 1 bis 4 Tagen erste Beschwerden. Skabies ist schon ansteckend, bevor sich die ersten Symptome zeigen. Die Ansteckung bleibt solange bestehen, wie sich die Krätzmilben auf der Haut befinden.
Welche Symptome zeigt Krätze?
Typisch für die Krätze ist der intensive Juckreiz. Insbesondere nachts wird dieser durch die Wärme im Bett weiter verstärkt und meist von einem Brennen der Haut ergänzt. Die Krätzmilben bevorzugen ein warmes Milieu, an dem die Hornschicht der Haut besonders dünn ist. Daher sind vermehrt die Zwischenräume zwischen Fingern oder Zehen, die Achselhöhlen, der Bauchnabel sowie der Genitalbereich befallen. Die Bereiche sind meist gerötet und durch kleine Knoten und Pusteln, die auch eitrig sein können, gekennzeichnet. Durch das Kratzen entstehen oft zusätzliche Krusten. In der Haut, mit bloßem Auge meist nicht erkennbar, zeichnen sich die unregelmäßigen, bräunlichen Linien der Milbengänge ab.
Wie kann man Krätze behandeln?
Wenn die Krätze nicht behandelt wird, entwickelt sie sich meist zu einer chronischen Erkrankung. Bei den ersten Anzeichen sollten Sie direkt einen Arzt aufsuchen. Die Behandlung erfolgt mit Anti-Milben-Mitteln (Antiskabiosa, Skabizide oder Akarizide) entweder äußerlich oder innerlich.
Ziel der Behandlung ist es, die Parasiten abzutöten. Im Normalfall wird auf Permethrin zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um ein Insektizid in Form einer Creme. Diese wird auf den gesamten Körper aufgetragen. Eine einmalige Anwendung ist in der Regel ausreichend. Bestenfalls wird die Salbe abends aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von mindestens 8 Stunden mit Seife abgewaschen.
Zur inneren Behandlung gibt es den Wirkstoff Ivermectin. Dieser wird in Tablettenform als Einmalgabe verabreicht. Die Dosierung der Anzahl an Tabletten richtet sich nach dem Körpergewicht des Patienten.
Bei einer besonders schweren Skabies und auch der Borkenkrätze, empfiehlt sich eine Kombination aus innerer und äußerer Anwendung.
Das sollten sie bei der Behandlung zusätzlich beachten:
Falls Sie mit Skabies infiziert sind und in einer Gemeinschaftseinrichtung leben oder arbeiten, müssen diese Einrichtungen über ihre Erkrankung informiert werden. Auch wenn es sich nur um einen Verdacht handelt, ist dieser nach dem Infektionsschutzgesetz der Einrichtung zu melden. Anschließend wird von der Gemeinschaftseinrichtung das Gesundheitsamt informiert.
Um andere zu schützen, sollten Sie sich vorerst isolieren. Insbesondere der direkte Hautkontakt mit anderen sollte gemieden werden. Normalerweise ist man nach einer äußerlichen Behandlung oder 24 Stunden nach Einnahme der Medikamente nicht mehr ansteckend. Der Juckreiz kann jedoch länger anhalten.
Generell sollten alle Kontaktpersonen auf Krätze Symptome untersucht und gegebenenfalls mitbehandelt werden.
Kleidung und Unterwäsche, Bettwäsche sowie die Handtücher von Erkrankten sollten täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Polstermöbel können mit dem Staubsauger abgesaugt werden. Weitere Gegenstände, die nicht gewaschen werden können, jedoch im längeren Kontakt mit dem Körper eines Erkrankten waren (z.B. Plüschtiere und Schuhe) sollten für mindestens 4 Tage bei Zimmertemperatur (über 21 Grad) trocken in einem verschlossenen Plastiksack gelagert werden.
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