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  • 20. Dez. 2022 - Anzeigensonderveröffentlichung

Borreliose Spätfolgen: Was sind typische Symptome?

So erkennen Sie Borreliose und mögliche Spätfolgen



Borreliose Spätfolgen
Zecken, die Krankheiten überragen, sind auf dem Vormarsch.

Der Frühling hält Einzug und mit den sonnigeren und wärmeren Temperaturen werden auch ausgedehnte Spaziergänge im Wald immer beliebter. Leider tummeln sich neben den vielen niedlichen Waldtierchen noch viel mehr unerwünschte Krabbeltiere in den Büschen und Gräsern. Die Rede ist von Zecken, die sich immer weiter ausbreiten und gefährliche Krankheiten übertragen können. Besonders gefürchtet ist die Borreliose, auch Lyme-Krankheit genannt. Oft bleibt sie viele Wochen unentdeckt, bis eigenartige Symptome und Spätfolgen auftreten.




Inhaltsverzeichnis





Was genau versteht man unter Borreliose?


Die Borreliose, auch bekannt als Lyme-Borreliose, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht wird. Diese Bakterien werden in der Regel durch den Stich von infizierten Zecken auf den Menschen übertragen.

Es gibt verschiedene Arten von Borrelien, die unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen können. Die häufigste Form ist die Lyme-Borreliose, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird.


Die Krankheit kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter die typische Wanderröte, grippeähnliche Symptome sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Wenn die Borreliose unbehandelt bleibt, können auch nach vielen Wochen und Monaten schwerwiegende Komplikationen auftreten. Eine Impfung gegen die Lyme-Borreliose gibt es nicht, im Gegensatz zur Viruserkrankung FSME, die ebenfalls von Zecken übertragen wird. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Borreliose frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln, um gravierende Spätfolgen zu vermeiden.




Wie wird Borreliose übertragen?


Borreliose wird in erster Linie durch einen Zeckenstich übertragen. Ist die Zecke mit dem Erreger Borrelia infiziert, gelangen diese durch den Stich mit dem Speichel in den Körper des Wirts (z. B. Mensch oder Tier). Allerdings übertragen nicht alle Zecken Borreliose.

In den meisten Fällen wird die Übertragung durch bestimmte Arten von Zecken der Gattung Ixodes verursacht, insbesondere die schwarze Zecke (Ixodes scapularis) in Nordamerika und die Schafzecke (Ixodes ricinus) in Europa.


Die Übertragung der Borrelien erfolgt nicht sofort, sondern nach mindestens 12-24 Stunden. So lange muss die Zecke festgesaugt sein, um die Bakterien zu übertragen. Umso früher die Zecke entdeckt und entfernt wird, desto geringer ist das Risiko für eine Borreliose-Infektion. In den ersten Stunden ist das Infektionsrisiko noch gering. Nach 12 Stunden ist die Gefahr, an Borreliose zu erkranken, bereits deutlich größer und steigt mit jeder Stunde weiter an.


Jährlich werden ca. 300.000 Menschen in Deutschland mit der Lyme-Borreliose diagnostiziert.




Was sind typische Symptome einer Borreliose Infektion?


Eine Borreliose-Infektion kann tückisch sein, denn nicht immer zeigen sich sofort charakteristische Symptome. Und einer Zecke sieht man mit bloßem Auge auch nicht an, dass sie die Erreger in sich trägt. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf die Erkrankung hinweisen, insbesondere wenn der Zeckenbiss bemerkt wurde und die Symptome danach auftauchen.



Erythema migrans (Wanderröte)

Die Wanderröte ist eines der bekanntesten und häufigsten Symptome einer Borreliose. Der Hautausschlag tritt in etwa 70-80% der Fälle auf und ist oft das erste Anzeichen einer Borreliose-Infektion.

Die Wanderröte beginnt typischerweise als kleine, rote Stelle um die Stelle des Zeckenbisses herum und breitet sich langsam aus, um einen ringförmigen oder ovalen Ausschlag zu bilden. Der Rand des Ausschlags kann leicht erhöht sein, während die Mitte oft heller wird oder sogar verblasst. Die Größe des Ausschlags kann variieren, reicht aber oft von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Zentimetern im Durchmesser.

Um die Veränderung der Wanderröte einzuschätzen, kann der Ausschlag zu Beginn mit einem wasserfesten Stift eingekreist werden. So sieht man, wie schnell und stark die Wanderröte sich ausbreitet.



Grippeähnliche Symptome

Abgesehen von der Wanderröte kann die bakterielle Infektion mit Borrelien auch grippeähnliche Symptome auslösen. Dazu gehören Fieber und Schüttelfrost, intensive Kopfschmerzen, Müdigkeit und ein Gefühl von Schwäche, Muskelschmerzen und Steifheit sowie Gelenkschmerzen. In einigen Fällen kann es zu Schwellungen in den Gelenken, wie z.B. den Knien kommen.


Nicht alle infizierten Personen beobachten diese Symptome. Es können auch nur ein Teil der Anzeichen bzw. keines der Symptome auftreten.




Was sind mögliche Spätfolgen einer Borreliose?


In vielen Fällen bleibt ein Zeckenbiss unbemerkt. Und auch damit einhergehende Erkrankungen werden oft erst spät diagnostiziert. Es kommt deshalb häufig zu Spätfolgen, wenn die Infektion nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird oder wenn die Behandlung nicht wirksam ist. Viele Betroffene durchlaufen einen Ärzte-Marathon, bis die Symptome richtig gedeutet werden und die Erkrankung diagnostiziert wird.

Zu den möglich Borreliose Spätfolgen gehören:



Neuroborreliose

Diese Komplikation tritt auf, wenn die Borrelien das Nervensystem befallen. Symptome können Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Gesichtslähmungen, Meningitis (Entzündung der Hirnhäute), Radikulitis (Entzündung der Nervenwurzeln), Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) und neuropathische Schmerzen sein.

In schweren Fällen kann die Neuroborreliose zu langfristigen neurologischen Schäden führen.



Lyme-Arthritis

Lyme-Arthritis tritt auf, wenn die Gelenke durch die Borrelien infiziert werden und sich entzünden. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen, aber auch andere Gelenke bleiben nicht verschont. Symptome umfassen Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den betroffenen Gelenken.

Ohne eine angemessene Behandlung kann Lyme-Arthritis zu dauerhaften Gelenkschäden führen.



Lyme-Kardiopathie

Bei einigen Menschen kann eine Borreliose-Infektion das Herz beeinträchtigen und zu Lyme-Kardiopathie führen. Eine Lyme-Kardiopathie äußert sich u.a. in einem unregelmäßigen Herzschlag, Brustschmerzen, Herzklopfen, Schwindel und/oder Kurzatmigkeit. Eine Lyme-Kardiopathie kann unerkannt und unbehandelt zu schwerwiegenden Herzproblemen führen.



Lyme-Enzephalopathie

Diese Spätfolge einer Borreliose-Infektion beschreibt eine Entzündung des Gehirns aufgrund der Bakterien. Die Lyme-Enzephalopathie kann sich in Form von Gedächtnisstörungen, Konzentrationsproblemen, emotionaler Instabilität, Verwirrung, Schlafstörungen und Kopfschmerzen äußern. Sie kann die kognitive Funktion beeinträchtigen und zu langfristigen neurologischen Defiziten führen.


Hinweis: Nicht jeder Mensch, der an Borreliose erkrankt, entwickelt zwangsläufig auch Spätfolgen. Entscheidend ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung, um die Wahrscheinlichkeit von Spätfolgen zu verringern.




Wie wird Borreliose diagnostiziert?


Um die Borreliose-Infektion bzw. ihre Spätfolgen richtig behandeln zu können, muss zunächst die Erkrankung nachgewiesen werden. Die Diagnose von Borreliose und die Spätfolgen der Lyme-Krankheit erfordern in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Untersuchungen.

Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte des Patienten erfassen und eine körperliche Untersuchung durchführen, um nach Anzeichen und Symptomen von Spätfolgen der Lyme-Krankheit zu suchen, wie z.B. neurologische Symptome, Gelenkentzündungen oder kognitive Beeinträchtigungen.


Außerdem werden Blutuntersuchungen durchgeführt, um Antikörper gegen die Borreliose-Erreger nachzuweisen.

Bei Patienten mit neurologischen Symptomen kann eine Lumbalpunktion durchgeführt werden, um nach Anzeichen einer Entzündung oder spezifischen Antikörpern in der Flüssigkeit aus Gehirn und Rückenmark zu suchen.


Eine weitere Möglichkeit sind bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Mit ihnen können strukturelle Veränderungen im Gehirn oder in den Gelenken identifiziert werden, die auf die Lyme-Krankheit hinweisen.


Wichtig ist es außerdem, andere mögliche Ursachen auszuschließen, da die Symptome von Spätfolgen der Lyme-Krankheit unspezifisch sein können.




Kann man Spätfolgen der Lyme-Borreliose behandeln?


Die Behandlung von Spätfolgen der Borreliose kann je nach Art und Schwere der Symptome variieren. Je nachdem wie sie ausfallen, lassen sich bestimmte Folgen besser und andere wiederum schlechter in den Griff bekommen. Dafür kommen u.a. folgende Maßnahmen in Frage:



Antibiotika-Therapie

Bei den meisten Spätfolgen der Borreliose ist eine Antibiotika-Therapie die erste Wahl. Die Art des Antibiotikums, die Dosierung und die Dauer der Behandlung können je nach Symptomen und Krankheitsverlauf variieren.

Bei schweren neurologischen Symptomen wie Neuroborreliose können intravenöse Antibiotika erforderlich sein, während orale Antibiotika bei anderen Spätfolgen wie Lyme-Arthritis oder Lyme-Enzephalopathie eingesetzt werden.



Symptomatische Behandlung

Die Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und anderen Symptomen kann ebenfalls Teil der Therapie sein. Das kann die Verwendung von Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten oder anderen symptomatischen Therapien umfassen, um die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.



Physiotherapie und Rehabilitation

Bei Spätfolgen wie Lyme-Arthritis kann Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen und die Muskelfunktion zu verbessern.

Bei neurologischen Spätfolgen ist oftmals eine Rehabilitationsbehandlung erforderlich, um neurologische Defizite in Angriff zu nehmen und die Lebensqualität zu verbessern.




Wie kann man Borreliose vorbeugen?


  • Tragen Sie helle Kleidung, um Zecken leichter erkennen zu können.

  • Tragen Sie lange Hosen und langärmlige Oberteile, um die Haut zu bedecken und Zecken den Zugang zu erschweren.

  • Verwenden Sie Insektenschutzmittel auf der Haut und der Kleidung, die DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin enthalten, um Zecken abzuwehren.

  • Vermeiden Sie es, sich in hohem Gras, Büschen und Unterholz aufzuhalten.

  • Bleiben Sie auf Wanderwegen und befestigten Pfaden, wenn Sie in zeckenreichen Gebieten unterwegs sind.Nach einem Aufenthalt im Freien, insbesondere in zeckenreichen Gebieten, überprüfen Sie Ihren Körper und Ihre Kleidung sorgfältig auf Zecken. Suchen Sie besonders nach Zecken in warmen, feuchten Bereichen des Körpers wie Achselhöhlen, Leistenbereich, hinter den Ohren und in der Kopfhaut.

  • Entfernen Sie Zecken so schnell wie möglich, idealerweise innerhalb von 24 Stunden. Verwenden Sie eine feine Pinzette, um die Zecke nahe der Haut zu fassen und sie langsam und gleichmäßig herauszuziehen, ohne sie zu quetschen oder zu drehen.




Fazit


Die Borreliose wird von vielen Menschen gefürchtet und das zu Recht. Die bakterielle Erkrankung ist heimtückisch und kann Spätfolgen hervorrufen, deren Ausmaß oft nur schwer abzuschätzen ist. Diese Folgen können auch noch Monate nach einem Zeckenstich auftreten und sind unspezifisch, was die Feststellung der Ursache oft zu einer enormen Herausforderung macht. Die Lyme-Krankheit kann die Lebensqualität stark einschränken und zu chronischen, gesundheitlichen Problemen führen. Umso wichtiger ist es deshalb, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und in erster Linie den Stich durch eine Zecke zu verhindern bzw. sie frühzeitig zu entfernen, um die Infektionsgefahr zu minimieren.




 

Quellen:


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