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  • 20. Dez. 2022 - Anzeigensonderveröffentlichung

Gefährliche Zeckenkrankheit FSME: Darum ist eine Impfung sinnvoll

Zecken sind jedes Jahr aufs Neue ein lästiger Begleiter im Frühjahr und Sommer, denn sie können Krankheiten wie FSME übertragen. Erfahren Sie hier, wie gefährlich FSME sein kann und ob sich eine Impfung für Sie lohnt.



FSME Zecke

Zecken gehören zu den gefürchtetsten Parasiten in Deutschland. Auf den ersten Blick erscheinen die kleinen Blutsauger winzig und harmlos. In Wahrheit aber sind sie Überträger von gefährlichen Krankheiten wie Borreliose, Fleckfieber und FSME. Das ist besonders tückisch, da sie meist nicht sofort bemerkt werden und erst auffallen, wenn sie sich bereits in der Haut festgesaugt und ihren infizierten Speichel übertragen haben. Zecken verbreiten sich schnell und sind sehr widerstandsfähig, darum werden immer mehr Regionen in Deutschland werden zu FSME-Risikogebieten erklärt. Wir klären auf, wie gefährlich FSME tatsächlich und ob eine Impfung diesen Sommer sinnvoll ist!



Inhaltsverzeichnis






Was ist FSME?



FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die eine akute Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute hervorruft. Auch das Rückenmark kann von der Entzündung betroffen sein.


Ursprünglich vermehren sich die Erreger in kleinen Säugetieren wie z.B. Mäusen und Ratten. Über Zecken, die ihr infiziertes Blut aufsaugen, kann das FSME-Virus auf größere Säugetiere und damit auch auf den Menschen übertragen werden. Aus diesem Grund wird die Erkrankung auch Zeckenenzephalitis genannt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.


Eine Infektion FSME durchläuft typischerweise 2 Stadien.






Welche Symptome hat eine FSME?


Zunächst sollte erwähnt werden dass schätzungsweise nur rund 10-30 % der Infizierten tatsächlich Symptome entwickeln bzw. von einem schweren Verlauf betroffen sind. Dennoch sollte das Risiko nicht unterschätzt werden.


Die Viruserkrankung verläuft in 2 Phasen. Nach dem Zeckenbiss beträgt die Inkubationszeit 1-2 Wochen, bis sich der Erreger im Körper vermehrt und das Gehirn erreicht hat.


Im ersten Stadium äußert sich eine FSME-Infektion mit grippeähnlichen Symptomen wie

  • Kopfschmerzen,

  • Glieder- und Muskelschmerzen,

  • Abgeschlagenheit

  • und Fieber.


In diesem Stadium wird die Erkrankung oft als Grippe oder Erkältung fehlgedeutet. Für die meisten Infizierten ist die FSME-Infektion nach der ersten, ca. 1-wöchigen Phase auch beendet und heilt ohne weitere Symptome aus.


Für einen kleinen Teil der Infizierten hingegen verschlimmern sich die Symptome in der 2. Phase. In diesem Fall haben sich die Erreger bereits ausgebreitet und das zentrale Nervensystem befallen. Die 2. Phase der FSME-Infektion äußert sich dann in


  • hohem Fieber

  • Übelkeit und Erbrechen

  • starke Kopfschmerzen

  • steifer Nacken

  • in seltenen Fällen Sprach-, Schluckstörungen, Lähmungserscheinungen, Atembeschwerden


Im 2. Stadium sind das Gehirn und Hirnhäute entzündet (Meningitis und Meningoenzephalitis), bei einem besonders schweren Verlauf greift die Entzündung auch auf das Rückenmark über. Bleibt die Entzündung unerkannt oder unbehandelt, kann sie schnell tödlich enden. Die Tatsache, dass die FSME anfangs oft mit einem grippalen Infekt oder einer Erkältung verwechselt wird, macht die Virusinfektion sehr gefährlich.




Welche Folgeschäden bringt eine FSME-Erkrankung mit sich?


Folgeschäden treten vor allem bei einer FSME-Erkrankung mit schwerem Verlauf häufig auf. Eine Studie der Neurologischen Klinik des Klinikums Pforzheim hat gezeigt, dass die Hälfte der erwachsenen Betroffenen nach einer schwerwiegenden FSME-Erkrankung mit Spätfolgen zu kämpfen hatten. Dazu gehören Atembeschwerden, Lähmungen von Hals-, Arm- und Beinmuskulatur, Schluck- und Sprachstörungen und Gleichgewichtsstörungen. Auch Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit können einen Erkrankten noch lange danach begleiten.


Bei einer leichten Infektion, die nach dem ersten Stadium ausheilt, sind Spätfolgen eher selten. Grundsätzlich sind vor allem Erwachsene von FSME-Folgeschäden betroffen.





Wie wird FSME diagnostiziert?


Bei der Diagnose erkundigt sich der behandelnde Arzt zunächst über die bestehenden Symptome sowie deren Verlauf. Wenn die Krankheit ausbricht, haben viele Betroffene bereits vergessen, dass sie von einer Zecke gebissen worden sind. Besteht also der Verdacht auf eine FSME, ist es für den Arzt wichtig zu wissen, wann Sie sich in einem möglichen Risikogebiet aufgehalten haben und ob ein Zeckenbiss bemerkt worden ist.


Die eigentliche Diagnose erfolgt anschließend anhand einer Blutuntersuchung. Liegt eine Erkrankung vor, lassen sich Veränderungen von Blutbestandteilen nachweisen, die auf eine Entzündung hindeuten. Zudem wird das Blut auf das Vorhandensein von FSME-Antikörpern hin untersucht.


Zusätzlich kann eine Lumbalpunktion angeordnet werden. Dabei wird ein wenig Rückenmarksflüssigkeit entnommen und auf Antikörper sowie mögliche Erbgut-Überreste der Viren untersucht.



Wer ist besonders gefährdet?


Das größte Risiko besteht für jene, die sich viel in der Natur in niedrigen Gräsern und in Wäldern aufhalten. Auch wer Kontakt zu Tieren hat, die sich viel in der freien Natur bewegen, hat ein erhöhtes Risiko, von einer Überträger-Zecke gebissen zu werden. Am häufigsten infizieren sich Menschen ab 40 Jahren.


Senioren sind besonders gefährdet, da bei ihnen eine FSME-Infektion meist schwerer verläuft als bei Kindern und oft mit Komplikationen verbunden ist.




Welche Regionen in Deutschland sind FSME-Risikogebiete?



Das größte Risiko für eine FSME-Infektion besteht insbesondere im südlichen und teilweise mittleren Teil Deutschlands. Dazu gehören Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und außerdem südöstliche Regionen Thüringens und Sachsens.


Laut dem Robert-Koch-Institut wurden mit einer Zahl von 704 im vergangenen Jahr (2020) so viele FSME-Infektionen wie noch nie zuvor seit der Datenerfassung (2001) registriert. Für das Jahr 2021 kamen zusätzlich 5 weitere Risikogebiete in Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen und sogar Sachsen-Anhalt hinzu. Damit gelten mittlerweile 169 Kreise als FSME-Risikogebiet.

FSME Risikogebiete
Quelle: Robert-Koch-Institut




Wie sinnvoll ist eine FSME-Impfung?


Anders als bei der von Zecken übertragenen Borreliose existiert gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis eine Impfung. Eine Impfung gegen FSME ergibt vor allem dann Sinn, wenn:


  • Sie in einem der Risikogebiete wohnen

  • Sie sich viel in der freien Natur aufhalten bzw. viel in der Natur in den Risikogebieten aufhalten

  • Sie Reisen in Risikogebiete machen und dort auf Wiesen und in Wäldern unterwegs sind

  • Sie einer Berufsgruppe angehören, die häufig im Wald unterwegs ist z.B. Jäger, Förster


Die FSME-Impfung besteht aus 3 Teilimpfungen. Nach der ersten Impfung folgt nach 1-3 Monaten die 2. Impfung. Die 3. Spritze erhält man nach ca. 6-12 Monaten.


Es wird empfohlen, die Impfung in den Wintermonaten zu beginnen, um im folgenden Frühjahr bereits geschützt zu sein und das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Die erste Auffrischung erfolgt anschließend nach 3 Jahren, alle weiteren in einem Abstand von 5 Jahren.




Welche Nebenwirkungen kann eine FSME-Impfung hervorrufen?


Die FSME-Impfung wird von den meisten Menschen gut vertragen. Am häufigsten tritt nach der Impfung eine Rötung bzw. Schwellung an der Einstichstelle auf.

In seltenen Fällen klagen Geimpfte im Laufe der ersten Woche nach der ersten Spritze über Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeines Unwohlsein. Diese Nebenwirkungen verschwinden meist recht schnell wieder.


Schwere Nebenwirkungen wie Lähmungserscheinungen oder gar allergische Reaktionen sind sehr selten.




Wie kann ich mich noch vor einer Ansteckung mit FSME schützen?


Abgesehen von einer Impfung kann man eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um sich vor einem Zeckenbiss und damit vor einer möglichen FSME-Infektion zu schützen:


  • Tragen Sie stets schützende, lange Kleidung bei einem Aufenthalt im Freien. Insbesondere in Risikogebieten empfiehlt sich dringend eine lange Hose, lange Socken und feste Schuhe zu tragen, wenn Sie in der freien Natur oder im Wald unterwegs sind.

  • Tragen Sie helle Kleidung. Auf heller Kleidung fällt eine Zecke schneller auf als auf dunkler Kleidung und kann bereits entfernt werden, bevor sie die Haut erreicht.

  • Nutzen Sie ein Insektenschutzmittel bzw. Zeckenschutzmittel.

  • Vermeiden Sie den Hautkontakt mit Mäusen oder Igeln und anderen Wildtieren. Auch das Kuscheln mit dem Hund oder der Katze nach einem Waldspaziergang sollte erst nach einer ausgiebigen Fellinspektion erfolgen.

  • Suchen Sie sich selbst und Ihre Kleidung gründlich ab, nachdem Sie draußen unterwegs waren. Nehmen Sie sich eine 2. Person und eine Taschenlampe zu Hilfe. Zecken bevorzugen vor allem weiche Körperbereiche wie Kniekehlen oder Achseln. Sollten Sie eine Zecke entdeckt haben, sollte diese mit einer Pinzette gerade herausgezogen werden. Nicht drehe, quetschen n und nicht mit Öl oder sonstigen Flüssigkeiten übergießen! Das sorgt dafür, dass die Zecke ihren Speichel absondert.


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