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  • 20. Dez. 2022 - Anzeigensonderveröffentlichung

Das sollten Sie über Gicht wissen!

Erfahren Sie alles Wichtige über Ursachen, Anzeichen, Smyptome und die geeignete Behandlung von Gicht.



Gicht Fuß

Schmerzende Gelenke, die in Anfällen auftreten und häufig den Fuß oder einzelne Fußzehen betreffen, sind die typischen Gicht Symptome. Dabei leben in Deutschland ungefähr 950 000 Menschen mit der Stoffwechselerkrankung Gicht. Wie unterscheidet sich Rheuma von Gicht? Welche Hausmittel können helfen? Lesen Sie jetzt mehr darüber, welche Anzeichen auf eine Gicht hindeuten und wie die Ernährung die Krankheit beeinflusst.



Inhaltsverzeichnis





Was ist Gicht und wie entsteht sie?


Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die schmerzhafte Entzündungen in den Gelenken auslöst. Mit der Zeit kann eine Gicht dazu führen, dass die Gelenke Schaden nehmen. Die Mehrheit der Betroffenen ist männlich und die Krankheit tritt in den meisten Fällen erst nach dem 40. Lebensjahr auf. Sind Frauen betroffen, äußert sich eine Gicht oft erst nach Beginn der Wechseljahre.


Charakteristisch für die Entstehung von Gicht ist der erhöhte Harnsäurespiegel im Blut. Der Körper ist nicht dazu in der Lage, Harnsäure selbstständig abzubauen. Daher scheidet er sie größtenteils über den Urin aus. Eine Gicht entsteht dann, wenn der Körper entweder zu viel Harnsäure produziert oder die Niere nicht genug davon ausscheidet. In Folge bilden sich Harnsäurekristalle, die sich in den Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen oder im Ohrknorpel anlagern. Dort lösen sie die entzündlichen Gichtanfälle aus. Es kommt zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen.


Harnsäure wiederum entsteht aus dem Abbau von Purinen. Sie bilden sich, wenn der Körper kranke Zellen abbaut oder Zellen zerfallen. Außerdem können Purine über die Nahrung in den Körper gelangen. Vor allem Fleisch, Innereien und Wurst sowie alkoholische Getränke enthalten viele Purine. Alkohol hemmt zusätzlich die Ausscheidung der Harnsäure über die Nieren.


Bis die Menge an Harnsäure-Kristallen den Grenzwert überschreitet und dadurch einen Gichtanfall auslöst, kann es oft mehrere Jahre dauern. Eine Gicht tritt oft unerwartet auf und wird durch spezielle Auslöser spontan hervorgerufen.



Primäre Gicht


Die meisten Patienten (etwa 90 %) sind von primärer Gicht betroffen. Bei dieser Form der Gicht handelt es sich um eine angeborene Stoffwechselstörung. Sie wird in der Regel verursacht, da die Nieren nicht genügend Harnsäure ausscheiden. Nur in seltenen Fällen bewirkt ein Enzymdefekt, dass zu viel Harnsäure produziert wird.


Sekundäre Gicht


Die sekundäre Gicht ist als erworbene Stoffwechselstörung deutlich seltener. Nur etwa 10 % der Gicht-Patienten sind davon betroffen. In diesem Fall verursachen andere Krankheiten oder Störungen den Harnsäureüberschuss.


Auslösende Krankheiten sind beispielsweise Leukämie oder andere Bluterkrankungen, die viele Körperzellen zerstören. Dadurch werden große Mengen an Purinen freigesetzt, die sich im Blut ansammeln. Auch eine Blutarmut kann die Produktion von Harnsäure fördern. Zuletzt steigern auch bestimmte Medikamente, die beispielsweise bei einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, die Harnsäureproduktion.


Liegt eine Nierenerkrankung oder unbehandelter Diabetes vor, können die Nieren oft nicht genug Harnsäure ausscheiden und der Harnsäurespiegel steigt.





Wie unterscheidet sich Gicht von Rheuma?



Hinter dem Wort ‘Rheuma’ stecken viele verschiedene Krankheitsbilder, darunter beispielsweise Arthrose und Osteoporose. Auch die Gicht zählt zu den rheumatischen Erkrankungen. Sie ist eine Sonderform, da die Gelenkentzündungen nicht vom Immunsystem, sondern durch eine Stoffwechselstörung ausgelöst wird.





Gicht Auslöser



Gicht wird oft auch als Wohlstandskrankheit bezeichnet, da sie in den Industriestaaten deutlich häufiger auftritt als in ärmeren Ländern oder Entwicklungsländern. Das hängt mit den Faktoren zusammen, die eine Gicht begünstigen können: Übergewicht, Bewegungsmangel sowie eine Ernährung, die viel Fleisch, Fruktose und Alkohol beinhaltet.



Welche Faktoren können einen Gichtanfall auslösen?


Zu den hauptsächlichen Gicht-Auslösern zählen:


  • übermäßiger Konsum purinreicher Lebensmittel (Fleisch, Wurst, Innereien)

  • übermäßiger Verzehr von stark fruktosehaltigen Lebensmitteln (z.B gesüßte Obstsäfte)

  • viel Alkohol: Vor allem Bier enthält viele Purine. Zusätzlich bewirkt der Alkohol, dass die Nieren die Harnsäure nicht abbauen können, wodurch sich der Harnsäurespiegel erhöht.

  • Diäten / Mangelernährung: Bei ungeeigneten oder strengen Diäten baut der Körper Muskeln ab, um Energie zu gewinnen. Dadurch werden viele Purine freigesetzt.

  • Überanstrengung: Es bildet sich Milchsäure, die über die Nieren abgebaut wird und daher den Abbau der Harnsäure blockiert.





Gicht Anzeichen: Welche Symptome deuten auf eine Gicht hin und wie verläuft die Gicht?



In vielen Fällen tritt eine Gicht zuerst am Fuß auf, oft am Gelenk des großen Zehs. Der erste Gichtanfall betrifft oft nur ein einziges Gelenk. Es kommt zu einer Entzündung und das betroffene Gelenk wird heiß, schwillt an und nimmt eine rot-bläuliche Farbe an. Außerdem ist ein Anfall mit starken Schmerzen verbunden und tritt oft ohne Vorwarnung auf. Ein akuter Gichtanfall kann mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen andauern, wenn keine Behandlung erfolgt.


Nach dem ersten Anfall kann es immer wieder zu weiteren Gichtanfällen kommen. Insbesondere nach dem Konsum von viel Fleisch und Alkohol. Oftmals sind dann auch andere Gelenke wie das Kniegelenk oder auch Fingergelenke befallen. Zu Beginn sind die Phasen zwischen den Gichtanfällen für die meisten Betroffenen schmerzfrei.


Bei einer chronischen Gicht, die über mehrere Jahre andauert, können sich Gichtknoten (Gicht-Tophi) bilden. Die Harnsäurekristalle lagern sich ab und es entstehen größere Verklumpungen. Diese bilden sichtbare Knötchen, meist an der Ohrmuschel oder dem umliegenden Gelenk. Durch therapeutische Maßnahmen können Gicht-Tophi meist verhindert werden.


Wenn sich die Harnsäure in den Nieren ablagert, kann deren Funktion mit der Zeit eingeschränkt werden. Anfangs treten meist keine Beschwerden auf, später können sich jedoch Nierensteine bilden, die schmerzhafte Koliken auslösen.


Wird eine Gicht zu spät oder nicht ausreichend behandelt, kann es zu schweren Schäden kommen. Hierzu zählen chronische Gelenkentzündungen bis hin zu Knochenschäden, Schleimbeutelentzündungen und im schlimmsten Fall sogar ein Nierenversagen. Bei einer chronischen Gicht vergehen die Gelenkschmerzen- oder Schwellungen nicht und sorgen für dauerhafte Beschwerden.





Gicht Behandlung: Wie sieht die richtige Ernährung bei Gicht aus, welche Hausmittel helfen bei Gicht und welche rezeptfreien Medikamente sind zu empfehlen?



Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, eine Gicht zu behandeln und das Auftreten von Gichtanfällen vorzubeugen. Gicht zu heilen, ist bisher nicht möglich. Wenn eine Gicht frühzeitig therapiert wird, können chronische Beschwerden, Gicht-Tophi und schwerwiegende Folgeschäden meist verhindert werden. Ist der Harnsäurespiegel hingegen dauerhaft erhöht, verringern sich die Abstände zwischen den Gichtanfällen, wodurch es zu bleibenden Gelenk- und Knochenschäden kommen kann.


Das Ziel ist es, den Harnsäuregehalt im Blut zu verringern bzw. zu stabilisieren. Der Harnsäuregehalt sollte bei Männern 7,2 Milligramm pro 100 Milliliter Blut nicht überschreiten, bei Frauen beträgt der Grenzwert 6 Milligramm pro 100 Milliliter Blut.


Medikamentöse Behandlung


Bei einem akuten Gichtanfall geht es darum, die Schmerzen und die Entzündung zu bekämpfen. Der Arzt kann hierfür verschiedene Medikamente anordnen. Darunter zählen:


  • entzündungshemmende, kortisonfreie Antirheumatika (NSAR; oft rezeptfrei erhältlich)

  • Colchicin (Achtung: oft mit starken Nebenwirkungen verbunden)

  • Kortison, entweder als Tabletten oder als Spritze in das Gelenk; bewirkt rasche Linderung


Grundsätzlich ist eine Langzeit-Therapie mit Medikamenten notwendig, wenn bereits mehrere Gichtanfälle aufgetreten sind, sich Gicht-Tophi gebildet haben oder bereits Folgeschäden wie Gelenkschäden oder eine Einschränkung der Nieren eingetreten sind.

Hier sind zwei Arten von Wirkstoffen geeignet: Urikostatika und Urikosurika.


Allopurinol zählt zu den sogenannten Urikostatika. Das Medikament hemmt die Bildung von Harnsäure. Außerdem bilden sich vorhandene Ablagerungen von Harnsäurekristallen im Körper zurück. Auch bestehende Gicht-Tophi und Nierensteine können so zurückgebildet werden. Bei bereits eingeschränkter Funktion der Nieren wird Febuxostat alternativ zu Allopurinol eingesetzt.


Zu den Urikosurika zählt Benzbromaron. Dieses fördert die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren. Größtenteils wird diese über den Urin ausgeschieden, weshalb bei der Einnahme zu Beginn oft ein verstärkter Harndrang bemerkbar ist. Bei der Einnahme von Benzbromaron sollten Sie mindestens zwei Liter am Tag trinken. Anfangs wird das Medikament nur gering dosiert, da es ansonsten einen Gichtanfall provozieren könnte.


Colchicin kann ergänzend auch während der Langzeittherapie in geringer Dosierung eingesetzt werden, um weitere Gichtanfälle zu verhindern.


Gibt es auch rezeptfreie Gicht Medikamente?


Viele sind auf der Suche nach Gicht Medikamenten, die rezeptfrei erhältlich sind. Um akute Schmerzen und Entzündungen während eines Gichtanfalls zu bekämpfen, können Schmerzmittel (NSAR) eingenommen werden. Hierzu zählen beispielsweise die Wirkstoffe Ibuprofen, Indometacin und Diclofenac. Die Beschwerden werden bei hoher Dosierung innerhalb weniger Stunden verringert. Wichtig: Eine Behandlung von Gicht sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, auch bei rezeptfreien Medikamenten!


Lebens- und Essgewohnheiten: Gicht Ernährung


  • Purinreiche Lebensmittel meiden: Purinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Wurstwaren, Innereien; Meeresfrüchte und bestimmte Fischsorten sollten nur in geringem Maße verzehrt werden. Ebenso gilt das für Hülsenfrüchte (z.B Erbsen, Linsen, weiße Bohnen). Auch einige Gemüsesorten enthalten viel Purin. Hierzu zählen Spinat und Rosenkohl.

  • Viel Fruchtzucker meiden: Fruchtzucker ist nicht nur in Obst enthalten. Fruktose wird industriell oft verwendet, um Speisen zu süßen. Dazu zählen beispielsweise Säfte und Joghurt. Der Abbau von Fruktose fördert die Purinbildung im Körper. Zugleich sorgt der Zucker dafür, dass die Ausscheidung der Harnsäre über die Nieren gehemmt wird.

  • Hohe Fettzufur vermeiden: Lebensmittel sollten möglichst fettarm zubereitet werden (z.B grillen oder dünsten). Zu viel Fett blockiert das Ausscheiden der Harnsäure. Versteckte Fette sind oft in Fertigprodukten oder Wurstwaren.

  • Verzicht auf Alkohol: Alkohol bremst den Abbau von Harnsäure über die Nieren, weshalb der Harnsäurespiegel ansteigt. Der übermäßige Konsum von Alkohol kann einen Gichtanfall auslösen. Besonders vorsichtig sollten Sie beim Verzehr von Bier sein, da hier auch viel Purin enthalten ist.

  • Geeignete Lebensmittel: Geeignet sind, bis auf einige Ausnahmen, Obst und Gemüse, Salate und Kartoffeln. Als Eiweißquelle eignen sich Milchprodukte und Eier. Vitamin C kann den Harnsäuregehalt leicht senken.


Sonstige Maßnahmen:


  • Übergewicht reduzieren oder wenn möglich vermeiden: Übergewicht zählt als erheblicher Risikofaktor für die übermäßige Harnsäurebildung und Gicht. Vorsicht jedoch bei Fasten und strengen Diäten, diese können einen Gichtanfall provozieren.

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Betroffene sollten mindestens 2 Liter täglich trinken. Aber: auf gesüßte Getränke verzichten! Die Flüssigkeit reguliert die Harnsäurekonzentration und unterstützt die Niere. Es wird Harnsäure ausgespült und der Spiegel sinkt.

  • Bewegung: Moderater Sport verbessert die Funktion der Gelenke und Entzündungen gehen schneller zurück.


Helfen Hausmittel bei Gicht?


Einige Hausmittel können die Gicht-Behandlung sinnvoll ergänzen (aber nicht ersetzen!).


Vor allem bei akuten Beschwerden sollte das betroffene Gelenk geschont werden. Es sollte erst wieder belastet werden, wenn die Schmerzen abgeklungen sind.


Auch das Kühlen mithilfe von feuchten, kalten Umschlägen kann Schmerzen lindern. Auch Quark-Wickel können helfen. Auf Eis sollte verzichtet werden, da die Kälte zu stark ist. Kühlen Sie das Gelenk nicht länger als 10 Minuten, dafür aber mehrfach am Tag. Wer Wärme bevorzugt, kann auch mit warmen Bädern die Schmerzen lindern. Wärme entspannt die Muskeln und Gelenke. Badezusätze mit Kamille und Heublumen können zusätzlich die Beschwerden lindern.


Tee schwemmt überschüssige Harnsäure aus dem Körper und ist eine Abwechslung zu Wasser. Durch die harntreibende Wirkung wird der Harnsäurespiegel gesenkt.




 

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