Schwarzkümmelöl einnehmen: Welche Wirkung hat es?
Wofür ist Schwarzkümmelöl alles gut?
Schwarzkümmelöl erfährt gerade einen regelrechten “Hype” in den sozialen Medien. Tausende Menschen berichten von den positiven Auswirkungen, die das Öl bei ihnen ausgelöst haben. Laut den Berichten soll das Öl ein wahres Allheilmittel sein und gegen eine Vielzahl von Beschwerden helfen können. Aber was steckt wirklich dahinter? Kann Schwarzkümmelöl wirklich so viel bewirken? Wie nimmt man es ein? Wir haben uns Schwarzkümmelöl und seine Wirkung mal genauer angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Schwarzkümmelöl?
Schwarzkümmelöl ist aktuell an jeder Ecke zu finden und auch in den sozialen Medien bewerben viele Leute die positiven Wirkungen des Öls. Doch um was handelt es sich bei diesem Öl eigentlich? Die Pflanze mit dem lateinischen Namen “Nigella sativa” gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und hat ihre Wurzeln in Nordafrika und Westasien. Der Schwarzkümmel, oft auch „Echter Schwarzkümmel“ genannt, ist ein uraltes Heilmittel und Würzmittel mit einer bemerkenswert langen Kulturgeschichte, die über Jahrtausende zurückreicht.
In der Antike wurde Schwarzkümmel bereits als kostbare Heilpflanze verehrt. Die alten Ägypter schätzten Schwarzkümmel ebenfalls hoch; Ausgrabungen zeigen, dass die Pharaonen das Öl als „Gold der Pharaonen“ bezeichneten und ihm eine besondere Bedeutung zuschrieben. Auch in der asiatischen Medizin und in der islamischen Welt ist Schwarzkümmel ein fester Bestandteil der traditionellen Heilkunde. Im Mittelalter kam Schwarzkümmel schließlich auch nach Europa, insbesondere durch die Klostermedizin.
Die Wirkung von Schwarzkümmelöl ist vielfältig und wird oft als entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzlindernd beschrieben. Schwarzkümmelsamen und Schwarzkümmelöl enthalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe. Besonders hervorzuheben ist das Thymochinon, ein ätherisches Öl mit desinfizierenden Eigenschaften. Das Öl gilt als gesundheitsfördernd, da es auch fettlösliche Vitamine enthält. In der modernen Anwendung wird Schwarzkümmelöl sowohl innerlich als Nahrungsergänzungsmittel als auch äußerlich eingesetzt.
Welche Wirkung hat Schwarzkümmelöl?
Der gesundheitliche Nutzen des Schwarzkümmelöls liegt vor allem in seiner besonderen Zusammensetzung. Es enthält eine hohe Konzentration ungesättigter Fettsäuren, insbesondere Gamma-Linolensäure, eine Omega-6-Fettsäure, die für die Zellregeneration und die Erhaltung stabiler Zellmembranen essentiell ist. Auch das im Öl enthaltene ätherische Öl Nigelon spielt eine wichtige Rolle: Nigelon kann gefäßerweiternd und schleimlösend wirken und wird daher oft bei Atemwegsproblemen geschätzt.
Zusätzlich enthält Schwarzkümmelöl zahlreiche Aminosäuren – darunter Arginin, Asparagin, Glycin und Tyrosin – sowie wertvolle B-Vitamine, Vitamin A, Biotin, und Mineralstoffe wie Zink und Selen. Diese Nährstoffe tragen maßgeblich zu einer ausgewogenen Ernährung bei und sind essentiell für die Körperfunktionen, einschließlich des Immunsystems und des Zellstoffwechsels.
Schwarzkümmelöl wird verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben, die seine Verwendung sowohl in der Naturheilkunde als auch als Ergänzung in der modernen Medizin zunehmend beliebt machen. Die Hauptwirkung geht auf das ätherische Öl Thymochinon zurück, das antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Es gehört zu den wichtigsten antioxidativen Pflanzenstoffen und kann die Körperzellen vor schädlichen freien Radikalen schützen, die durch Umweltfaktoren wie Stress oder Luftverschmutzung entstehen.
Die wichtigsten Wirkungen von Schwarzkümmelöl umfassen:
Cholesterinsenkend: Schwarzkümmelöl kann helfen, den Cholesterinspiegel zu regulieren und den Fettstoffwechsel anzuregen.
Histaminsenkend: Bei Allergien, bei denen Histamin eine Rolle spielt, wirkt das Öl unterstützend.
Immunstärkend: Die Kombination aus Fettsäuren, Thymochinon und Mineralstoffen kann das Immunsystem harmonisieren und stärken.
Entzündungshemmend: Die entzündungshemmenden Eigenschaften machen es zur potenziellen Unterstützung bei Erkrankungen wie Rheuma oder Arthrose.
Blutzuckersenkend: Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Schwarzkümmelöl bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels helfen könnte und damit unterstützend bei Diabetes wirkt.
Für was ist Schwarzkümmelöl alles gut?
Schwarzkümmelöl wird sowohl innerlich als Nahrungsergänzungsmittel als auch äußerlich zur Pflege der Haut verwendet. Bei Neurodermitis oder anderen Hautproblemen kann das Öl beruhigend wirken, während es auch bei Hunden als natürlicher Zeckenschutz Anwendung findet. Auch für die Haarpflege wird Schwarzkümmelöl geschätzt: Es wird zur Stärkung und Pflege der Kopfhaut eingesetzt und kann Haarausfall vorbeugen.
Bluthochdruck
Dank seiner positiven Effekte auf Herz-Kreislauf-Gesundheit und Zellstoffwechsel wird Schwarzkümmelöl in zahlreichen Anwendungsbereichen genutzt. Insbesondere bei Bluthochdruck erweist sich Schwarzkümmelöl als hilfreich, da es die Fließeigenschaften des Blutes verbessert. Diese blutverdünnenden Eigenschaften machen es zudem interessant zur Unterstützung bei rheumatoider Arthritis sowie zur Vorbeugung von Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer.
Allergien und Heuschnupfen
Die histaminsenkende Wirkung von Schwarzkümmelöl bietet eine natürliche Unterstützung bei Allergien, insbesondere bei Heuschnupfen. Histamin ist ein Botenstoff, der allergische Reaktionen wie Juckreiz, Schwellungen und Atemprobleme auslöst. Die regelmäßige Einnahme von Schwarzkümmelöl kann während der Pollensaison die typischen Beschwerden lindern. Auch bei Histamin-Intoleranz kann Schwarzkümmelöl helfen, da es histaminbedingte Symptome mildert.
Haarpflege
Schwarzkümmelöl enthält über hundert wertvolle Inhaltsstoffe, die zu gesundem, kräftigem Haar beitragen können. Das enthaltene Biotin unterstützt die Bildung von Keratin und beugt Splissbildung vor, was das Haar kräftigt und fördert. Beta-Carotin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt und unterstützt die Zellerneuerung. Zudem kann ein Mangel an Selen und Biotin zu nicht erblich bedingtem Haarausfall führen, was durch die regelmäßige Einnahme von Schwarzkümmelöl ausgeglichen werden kann. Äußerlich angewendet, lässt sich Schwarzkümmelöl nach dem Waschen direkt in die Kopfhaut einmassieren, um die Haarfollikel zu stärken und das Haarwachstum zu fördern.
Hautpflege
Schwarzkümmelöl kann innerlich und äußerlich angewendet werden, um die Hautgesundheit zu unterstützen und Unreinheiten zu lindern. Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren fördern die Zellerneuerung und sorgen für ein glattes Hautbild. Besonders bei chronischen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) und Neurodermitis wird Schwarzkümmelöl wegen seiner juckreizlindernden und entzündungshemmenden Wirkung geschätzt. Auch bei Akne zeigt das Öl beruhigende Effekte und hilft, das Hautbild zu verbessern.
Abnehmen
Schwarzkümmelöl regt den Fettstoffwechsel an und kann eine gute Unterstützung beim Abnehmen sein. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung lässt sich mit der Einnahme des Öls die Gewichtsabnahme gezielt unterstützen.
Zeckenschutz
Eine weniger bekannte Anwendung des Schwarzkümmelöls ist seine Verwendung als natürlicher Zeckenschutz. Ein paar Tropfen des Öls auf die Haut aufgetragen sollen Menschen und Hunde auf natürliche Weise vor Zecken schützen. Die Wirkung beruht vermutlich auf den enthaltenen ätherischen Ölen, die den Körpergeruch so verändern, dass Zecken das Interesse verlieren. Nach Kontakt mit Wasser sollte das Öl jedoch erneut aufgetragen werden.
Welche Nebenwirkungen hat Schwarzkümmelöl?
Schwarzkümmelöl gilt grundsätzlich als gut verträgliches Naturheilmittel, und Nebenwirkungen treten nur selten auf. Gelegentlich berichten Anwender von leichtem Aufstoßen, insbesondere wenn das Öl auf nüchternen Magen eingenommen wird. Daher wird empfohlen, Schwarzkümmelöl idealerweise nach einer Mahlzeit einzunehmen und die Dosierung langsam zu steigern, damit sich der Körper daran gewöhnen kann.
In seltenen Fällen kann Schwarzkümmelöl bei empfindlichen Personen leichte Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Hautreizungen hervorrufen. Diese Symptome sind jedoch selten und klingen meist rasch ab, wenn die Anwendung des Öls eingestellt wird.
Vorsicht bei der Anwendung in der Schwangerschaft
Schwangeren Frauen wird geraten, Schwarzkümmelöl nur nach Rücksprache mit einem Arzt zu verwenden, da die enthaltenen ätherischen Öle möglicherweise wehenfördernd wirken können. Während eine normale Verwendung in der Küche oder die Einnahme kleiner Mengen unbedenklich ist, sollte von der Einnahme konzentrierter Formen sicherheitshalber abgesehen werden.
Anwendungshinweise für Haustiere
Bei der Verwendung von Schwarzkümmelöl für Haustiere ist Vorsicht geboten: Während das Öl für Hunde sicher und oft hilfreich sein kann, ist es für Katzen giftig. Katzen können die im Schwarzkümmelöl enthaltenen Terpene nicht abbauen, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Für die Anwendung bei Hunden gibt es hingegen spezielle Anleitungen, da das Öl beispielsweise zur natürlichen Abwehr von Zecken verwendet wird.
Wie nimmt man Schwarzkümmelöl ein?
Zur Unterstützung des Immunsystems genügt meist ein Teelöffel täglich, am besten nach den Mahlzeiten, am besten nicht auf nüchternen Magen. Bei speziellen Anwendungen, wie bei Autoimmunerkrankungen, kann eine höhere Dosis sinnvoll sein: Drei Teelöffel täglich, über den Tag verteilt. Schwarzkümmelöl kann pur eingenommen oder zum Verfeinern von Saucen, Suppen, Salaten, Backwaren und Dips verwendet werden. Es ist gut verträglich, aber geschmacklich intensiv – scharf und pfeffrig.
Um den kräftigen Geschmack des reinen Schwarzkümmelöls zu umgehen, greifen manche Menschen auf Kapseln zurück. Bei der Auswahl von Schwarzkümmelöl-Kapseln ist es ratsam, hochwertige Präparate ohne unnötige Zusatz- oder Füllstoffe zu wählen. Diese erhält man in Apotheken, Reformhäusern und gut sortierten Drogerien.
Zur äußeren Anwendung eignet sich Schwarzkümmelöl hervorragend als Haarkur oder als pflegendes Öl für Körper und Gesicht. Es versorgt Haut und Haare mit wertvollen Nährstoffen und trägt zur natürlichen Pflege bei.
Worauf sollte man beim Kauf von Schwarzkümmelöl achten?
Um die volle Wirkung von Schwarzkümmelöl zu nutzen, ist es wichtig, auf eine hohe Qualität zu achten. Am besten eignet sich ein kaltgepresstes Öl aus biologischem Anbau, da so Pestizidrückstände vermieden werden. Im Handel findet man sowohl gefiltertes als auch ungefiltertes Schwarzkümmelöl. Ungefiltertes Öl gilt als naturbelassener, enthält mehr Trüb- und Schwebstoffe und weist eine intensivere Farbe und Konsistenz auf. Es schmeckt kräftiger und sollte vor Gebrauch gut geschüttelt werden. Das gefilterte Öl ist hingegen milder und oft leichter bekömmlich.
Für 100 Milliliter kaltgepresstes Bio-Öl kann der Preis zwischen 6 und 13 Euro liegen, ein Liter kostet etwa 24 bis 30 Euro. Schwarzkümmelöl-Kapseln variieren preislich je nach Hersteller und Packungsgröße zwischen 20 und 70 Euro. Es gibt auch Schwarzkümmelöl aus gekeimten Samen, das als besonders bekömmlich gilt, da durch den Keimprozess zusätzliche Vitalstoffe freigesetzt werden. Hochwertiges Schwarzkümmelöl ist in Apotheken, Bioläden, Reformhäusern, gut sortierten Drogerien und online erhältlich.
Fazit
Schwarzkümmelöl ist ein vielseitiges Naturheilmittel, das seinem “Hype” gerecht wird und bietet eine Vielzahl potenzieller gesundheitlicher Vorteile. Ob zur Stärkung des Immunsystems, zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems, als Hilfe bei Allergien und Hautproblemen oder für gesündere Haare – das Öl kann bei einer Vielzahl von Problemen helfen. Besonders die antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften des Hauptwirkstoffs Thymoquinon machen Schwarzkümmelöl zu einem beliebten Mittel, auch bei unreiner Haut. Die Wirkung des Öls hängt jedoch stark von seiner Qualität ab. Ein kaltgepresstes Bio-Öl aus Erstpressung, möglichst ungefiltert, ist ideal, da es die wertvollen Inhaltsstoffe in hoher Konzentration enthält und frei von Schadstoffen ist. Auch die Wahl zwischen flüssiger Form und Kapseln bietet Flexibilität je nach individuellen Vorlieben und Verträglichkeit. Insgesamt gilt Schwarzkümmelöl als gut verträglich, obwohl Nebenwirkungen in seltenen Fällen auftreten können.
Quellen:
Abdelmeguid, N. E., Fakhoury, R., Kamal, S. M., & Al Wafai, R. J. (2010). Effects of Nigella sativa and thymoquinone on biochemical and subcellular changes in pancreatic β-cells of streptozotocin-induced diabetic rats. Journal of Diabetes, 2(4), 256–266.
Ahmad, A., Husain, A., Mujeeb, M., Khan, S. A., Najmi, A. K., Siddique, N. A., … Anwar, F. (2013). A review on therapeutic potential of Nigella sativa: A miracle herb. Asian Pacific Journal of Tropical Biomedicine, 3(5), 337–352.
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