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  • 20. Dez. 2022 - Anzeigensonderveröffentlichung

10 typische Symptome des Erschöpfungssyndroms

So finden Sie heraus, ob Sie erkrankt sind


Erschöpfungssyndrom Symptome
Viele Menschen leiden am Erschöpfungssyndrom, ohne es zu wissen.


Das Gefühl, permanent ausgelaugt und müde zu sein, haben viele. Oft scheint es schier unmöglich, aus dem Loch der Erschöpfung herauszukommen. Nicht zu wenig Schlaf ist das Problem, sondern das Erschöpfungssyndrom. Das Erschöpfungssyndrom, auch als Chronisches Erschöpfungssyndrom (CES) bekannt, ist eine mysteriöse und oft missverstandene Erkrankung. Sie manifestiert sich in einer scheinbar endlosen Müdigkeit, die selbst nach ausreichendem Schlaf und Ruhe nicht nachlässt. Doch hinter dieser Erschöpfung verbergen sich viele weitere facettenreiche Symptome, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen können. Wir zeigen Ihnen, welche Symptome auf ein Erschöpfungssyndrom hinweisen und wie Sie am besten damit umgehen.



Inhaltsverzeichnis




Was versteht man unter dem Erschöpfungssyndrom?


Das Erschöpfungssyndrom, auch bekannt als das Chronische Erschöpfungssyndrom, Fatigue Syndrom oder Myalgische Enzephalomyelitis, ist eine komplexe und oft schwer zu diagnostizierende gesundheitliche Störung. Es zeichnet sich durch andauernde und unerklärliche Müdigkeit und Erschöpfung aus, die trotz ausreichend Schlaf und Entspannung nicht abklingt. Diese Erschöpfung ist oft so schwerwiegend, dass sie den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt.




Was sind die Ursachen des Erschöpfungssyndroms?


Die genauen Ursachen des Erschöpfungssyndroms, auch bekannt als Chronisches Erschöpfungssyndrom oder Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS), sind noch nicht vollständig verstanden. Es handelt sich um eine komplexe Erkrankung, bei der verschiedene Faktoren eine Rolle spielen können. Forscher haben mehrere mögliche Ursachen und Auslöser identifiziert, darunter:


  • Virusinfektionen: Bei einigen Personen tritt das Erschöpfungssyndrom nach einer Virusinfektion auf, wie beispielsweise Epstein-Barr-Virus (EBV) oder Corona-Virus (Covid 19). Die Theorie dahinter besteht darin,dass eine virale Infektion das Immunsystem beeinträchtigt und überlastet.

  • Immunschwäche: Es wird vermutet, dass beim Erschöpfungssyndrom Fehlfunktionen im Immunsystem eine Rolle spielen könnten. Einige Studien haben Anomalien bei bestimmten Immunzellen und Entzündungsprozessen bei Menschen mit Erschöpfungssyndrom gefunden.

  • Neurologische Faktoren: Eine Störung im Nervensystem könnte ebenfalls eine Ursache für das chronische Erschöpfungssyndrom sein. Einige Patienten berichten neben der Ausgelaugtheit und Erschöpfung auch von neurologischen Symptomen wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen und Schwindel.

  • Stress und psychische Belastung: Chronischer Stress, traumatische Erlebnisse und psychische Erkrankungen können das Risiko für das Erschöpfungssyndrom erhöhen oder die Symptome verschlimmern. Diese Einflüsse können die Fähigkeit des Körpers zur Stressbewältigung beeinflussen.

  • Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen könnte. In einigen Familien tritt das Erschöpfungssyndrom häufiger auf.

  • Hormonelle Störungen: Veränderungen im Hormonsystem, insbesondere im Zusammenhang mit der sogenannten “Stressachse” (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse), wurden als ebenfalls möglicher Faktor des Erschöpfungssyndroms untersucht.




Welche Risikofaktoren spielen eine Rolle?


Vor dem Erschöpfungssyndrom ist niemand sicher. Es betrifft Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren und Prädispositionen, die das Risiko erhöhen können, daran zu erkranken.


  • Geschlecht: Frauen haben ein höheres Risiko, am Chronic Fatigue Syndrome zu erkranken als Männer. Die Erkrankung tritt häufiger bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, aber auch Männer und Menschen jeden Alters können ebenfalls betroffen sein.

  • Alter: Das Erschöpfungssyndrom ist nicht altersabhängig, tritt jedoch häufiger bei Menschen zwischen 30 und 50 Jahren auf. Seltener sind Kinder oder Senioren davon betroffen.

  • Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass das Erschöpfungssyndrom in einigen Familien gehäuft auftritt. Das führt zur Annahme, dass auch genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten.

  • Stress: Chronischer Stress ist durch berufliche Belastungen oder familiäre Probleme für viele allgegenwärtig. Diese Dauerbelastung kann das Risiko erhöhen, das Erschöpfungssyndrom zu entwickeln bzw. die Symptome zu verschlimmern.

  • Lebensstilfaktoren: Ein ungesunder Lebensstil, der Mangel an Bewegung, ungesunde Ernährung und eine schlechte Schlafqualität können das Risiko erhöhen, an chronischer Erschöpfung zu leiden.




10 typische Symptome des Erschöpfungssyndroms


Chronisches Fatigue Syndrom ist tückisch, denn eine schnelle und genaue Diagnose ist kaum möglich. Oft wird der anhaltende Erschöpfungszustand zunächst mit Schlafmangel oder Stress verwechselt und deshalb sowohl von vielen Betroffenen als auch von Medizinern zu Beginn nicht ernst genommen. Es gibt jedoch typische Symptome, die im Zuge des chronischen Erschöpfungssyndroms eindeutige Hinweise liefern.



1. Anhaltende und unerklärliche Müdigkeit


Das ist das Hauptsymptom des Erschöpfungssyndroms, weshalb es auch oft als Müdigkeitssyndrom bezeichnet wird. Die Müdigkeit ist schwerwiegend und hält trotz ausreichenden Schlafs und Ruhephasen an. Sie wird als erschlagend beschrieben und beeinträchtigt den Alltag der Betroffenen meist sehr stark.



2. Kognitive Beeinträchtigungen


Viele Betroffene leiden unter kognitiven Problemen, die oft als "Gehirnnebel" bezeichnet werden. Dieser Nebel äußert sich in Form von Gedächtnisschwierigkeiten, Konzentrationsproblemen und Wortfindungsstörungen.



3. Muskel- und Gelenkschmerzen


Muskelschmerzen (Myalgien) und Gelenkschmerzen treten häufig im Zusammenhang mit dem Fatigue Syndrom auf und werden als dumpf, stechend oder brennend beschrieben. Betroffene fühlen sich wie gerädert, ähnlich wie bei einer Grippe.



4. Schlafstörungen


Schlafprobleme, wie Schlaflosigkeit, Einschlaf- sowie Durchschlafproblemen, sind ebenfalls eines der häufigsten Krankheitsbilder des Erschöpfungssyndroms. Insbesondere wenn die Schlafstörungen über einen langen Zeitraum hinweg bestehen und das Einschlafen sowie Durchschlafen ohne die Hilfe von Arzneimitteln kaum mehr möglich ist.



5. Halsschmerzen und Kopfschmerzen


Einige Betroffene berichten von Halsschmerzen und vergrößerten Lymphknoten, die oft als "Halsentzündung" fehlgedeutet werden. Auch sind häufige Kopfschmerzen, einschließlich Migräne, ein weiteres mögliches Symptom.



6. Empfindlichkeit gegenüber Reizen


Menschen mit Erschöpfungssyndrom können empfindlicher auf Licht, Lärm und andere sensorische Reize reagieren. Oft reagiert der Körper dann wiederum mit Migräneattacken.



7. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen


Einige Betroffene erleben beim Chronischen Erschöpfungssyndrom Schwindel und Probleme mit dem Gleichgewicht.



8. Überempfindlichkeit gegenüber körperlicher Anstrengung


Anstrengung kann die Symptome verschlimmern. Dies wird als sogenannte "Post Exertional Malaise" bezeichnet. Auch eine Reizüberflutung kann PEM auslösen.



9. Magen-Darm-Probleme


Das Chronic Fatigue Syndrome geht oft mit Verdauungsproblemen wie Übelkeit, Durchfall und Reizdarmsyndrom einher. Auch von Verstopfungen und Magenschleimhautentzündungen wird berichtet.



10. Depression und Angst


Viele Menschen mit Erschöpfungssyndrom entwickeln Depressionen oder Angststörungen als Reaktion auf ihre chronischen Symptome und die sozialen Einschränkungen, die damit einhergehen. Daraus ergibt sich wiederum ein Teufelskreis, der das Krankheitsbild verschlechtern und die Behandlung erschweren kann.




Lässt sich das Erschöpfungssyndrom behandeln?


Eine gezielte Behandlung des Erschöpfungssyndroms mit garantierter Heilung gibt es nicht. Dafür ist die Erkrankung zu komplex und die genauen Mechanismen noch zu wenig erforscht. Das heißt jedoch nicht, dass keine Maßnahmen ergriffen werden sollten - ganz im Gegenteil. Die symptomatische Behandlung zielt darauf ab, die einzelnen Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und eine langsame Steigerung der Belastbarkeit zu ermöglichen. Dabei können und sollten verschiedene Ansätze angewandt werden.


Symptomatische Behandlung: Ärzte können Medikamente verschreiben, um spezifische Symptome zu lindern. Zum Beispiel können Schmerzmittel für Muskelschmerzen oder Schlafmittel für Schlafprobleme verschrieben werden.


Psychologische Unterstützung: Da Depressionen und Angststörungen häufig bei Menschen mit Erschöpfungssyndrom auftreten, ist psychologische Unterstützung ein wichtiger Schritt in der Behandlung der Erkrankung.


Schlafhygiene: Für die Verbesserung der Schlafprobleme sollte ein ruhiges Schlafumfeld geschaffen werden. Auch Zubettgeh-Rituale können helfen, die Schlafqualität zu verbessern und so die Müdigkeit zu bekämpfen.


Stressmanagement: Eine wichtige Maßnahme ist die Stressreduktion. Stressbewältigung ist sehr individuell und kann mit Techniken wie Entspannungsübungen und autogenem Training oder auch mit Sport umgesetzt werden. Außerdem sollten regelmäßige Ruhepausen eingelegt werden.


Ernährung und Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung in einem für den individuellen Zustand geeigneten Maß können die Gesundheit unterstützen. Bewegung kann sehr gut im Freien erfolgen, was zusätzlich zur inneren Ruhe beiträgt.


Soziale Unterstützung: Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen, Online-Communities oder die Unterstützung durch Familie und Freunde ist für sehr viele Betroffene emotional eine große Hilfe. Hier können sie sich auch über Tipps und Herausforderungen austauschen.


Da das Erschöpfungssyndrom von Person zu Person unterschiedlich verläuft, ist es wichtig, individuelle Therapiepläne zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Einschränkungen zugeschnitten sind. Die Behandlung des Erschöpfungssyndroms erfordert Geduld und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Betroffenen und medizinischen Fachkräften. Ein ganzheitlicher Ansatz, der körperliche, psychische und soziale Aspekte berücksichtigt, ist in der Regel am effektivsten.




Mehr Tipps für den Umgang mit dem Erschöpfungssyndrom


Selbstmanagement beim Umgang mit dem Erschöpfungssyndrom erfordert Geduld, Selbstfürsorge und Strategien, um die Symptome zu bewältigen. Hier sind einige Tipps, die dabei helfen können:


Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung und versuchen Sie, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln. Je besser Sie verstehen, wie das Erschöpfungssyndrom Ihren Körper und Geist beeinflusst, desto effektiver können Sie damit umgehen.


Lernen Sie, Ihre Energie sorgfältig einzuteilen. Ruhephasen sind entscheidend, um eine Überanstrengung zu vermeiden. Teilen Sie Ihre Aktivitäten in kleine Schritte auf und priorisieren Sie, was wirklich wichtig ist.


Achten Sie auf eine gesunde Schlafumgebung und entwickeln Sie Schlafgewohnheiten, die die Schlafhygiene verbessern und so Ihre Erholung unterstützen. Das kann die Symptome wie Müdigkeit und Schlafprobleme lindern.


Wenn Sie mit Gedächtnisproblemen oder Konzentrationsschwäche zu kämpfen haben, verwenden Sie Hilfsmittel wie Notizbücher oder Apps, um organisiert zu bleiben.


Lernen Sie, "Nein" zu sagen und Ihre Grenzen zu setzen. Überforderung kann Ihre Symptome verschlimmern, daher ist es wichtig, sich zu schützen. Setzen Sie sich dementsprechend realistische Ziele. Akzeptieren Sie auch, dass es Tage gibt, an denen Sie weniger leisten können.




Fazit


Das Chronische Erschöpfungssyndrom ist eine Erkrankung aus dem Hinterhalt. Sie entwickelt sich oft schleichend, die ihre Symptome fehlgedeutet werden. Anders als bei einer Infektion können keine Erreger nachgewiesen werden. Das macht es schwer, den Zusammenhang zwischen den körperlichen und psychischen Anzeichen zu deuten. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die bei Erschöpfungssyndrom auftreten. Wichtig ist es, diese auch ernst zu nehmen, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zur Behandlung zu ergreifen.


 

Quellen

  • Genetic Predisposition for Immune System, Hormone, and Metabolic Dysfunction in Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome: A Pilot Study. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fped.2019.00206/full?fbclid=IwAR2u8TVgS0sprHOel-y0BB71HqJxglraozyF5IUYXX_AemOZpi0Q9-eCgIo. Abegrufen am 31.08.2023.

  • COVID-19 and chronic fatigue syndrome: Is the worst yet to come?. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306987720333600. Abgerufen am 31.08.2023.

  • Alexandra Martin, Jens Gaab: Chronisches Erschöpfungssyndrom. 2011.

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